Das Düsseldorfer Kom(m)ödchen wurde 1947 von Kay und Lore Lorentz im Hinterzimmer einer Düsseldorfer Kneipe gegründet. Seitdem gehört es zu den renommiertesten Kleinkunstbühnen Deutschlands. Neben dem eigenen Ensemble gastieren im Kom(m)ödchen alle großen Namen der deutschsprachigen Kabarettszene sowie vielversprechende Newcomer. Die Bühne mit ihren 200 Plätzen ist Anziehungspunkt für alle Kabarettbegeisterten im Lande. Das Haus steht für niveauvolle Unterhaltung und ist bei Künstlern und Publikum gleichermaßen beliebt.

Doch sehen Sie selbst und buchen Sie Tickets! Wir freuen uns auf Sie.

Ein barrierefreier Zugang zum Kom(m)ödchen ist gewährleistet. Die Theaterkasse ist ebenerdig erreichbar. Ein Lastenaufzug, um das Foyer und den Saal zu erreichen, ist vorhanden. Da es Rollstuhlplätze gibt, ist eine Voranmeldung Pflicht. Für die Anmeldung und weitere Informationen melden Sie sich bitte bei unserer Theaterkasse (Mo-Sa ab 14 Uhr): 0211 32 94 43

Saalplan Kommödchen

 

Die Geschichte

1947
1967
1983
1993
1997
1998
2002
2003
2006
2009
2011
2014
2015
2017
2017
2019
2021
29. März 2022
2022
1947

Die Geschichte dieses Möbels fängt mitten im Zweiten Weltkrieg an. Ein Student der Hochschule für Politik schwänzt sein arabisches Seminar, eine Studentin der Geschichte lässt ein Kolleg ausfallen, und sie finden sich stattdessen in einer Vorlesung über „Publizistik in den USA“. So lernen sie sich kennen, wenig später heiraten sie. 1947 wechseln sie eine Leica gegen 36 Stangen Pall Mall, die Zigaretten wiederum tauschen sie gegen Ziegelsteine, Vorhangstoff und zwei Lampen. Sie begegnen Menschen, die ihnen abraten, solchen, die ihnen zuraten, und solchen, die ihnen helfen, Mutmacher, Ideenzauberer, Journalisten, Sänger, Musiker, Maler. Und dann gründen sie ein politisch-literarisches Kabarett, ohne vorher je eines gesehen zu haben, und nennen es „Kom(m)ödchen“.

Am 29. März 1947 wird Premiere gefeiert. „positiv dagegen …“ heißt das erste Programm. Es wirken mit: Kay und Lore Lorentz, Werner Vielhaber, Bernd Nesselhut, Hans Walter Clasen, Eduard Marwitz, Iris Fanslau und Ruth Henrichs.

1967

Je bekannter das Kom(m)ödchen wird, desto enger wird es im alten Haus auf der Hunsrückenstraße 20. Dort hebt sich der Vorhang allabendlich im Hinterzimmer einer Altstadtkneipe. Die Stadt Düsseldorf sieht die Gefahr, das Kom(m)ödchen an die Nachbarstadt Köln zu verlieren und bietet Räume in der neu erbauten Kunsthalle an. Am 27. April 1967 beginnt die Vorstellung zu dem Programm „20 Jahre Kassandra“ wie gewohnt im alten Theater. Vor der Pause werden die Gäste gebeten, Requisiten und Teile des Bühnenbildes in das neue Theater hinüberzutragen. Und so wird der Umzug aus dem Hinterzimmertheater in die neuen Räume im Hause der Kunsthalle zu einem rauschenden Fest. Zahlreiche Programme mit wechselnden Ensemble-Besetzungen entstehen. Zentrale Figur ist und bleibt Lore Lorentz. Das Kom(m)ödchen ist etabliert.

1983

Doch als Überzeugungstäter haben die Gründer des Kom(m)ödchen stets von vorn angefangen. So auch 1983, als Lore Lorentz sich entschließt, nur noch solistisch aufzutreten, während Kay Lorentz sen. beginnt, mit jüngeren Kollegen ein neues Ensemble aufzubauen. Seinerzeit ist zu lesen, dass es ihm gelungen ist, das Möbel auf wundersame und höchst erfolgreiche Weise zu verjüngen.

1993

Lore Lorentz‘ Pläne für ein neues Soloprogramm werden durch den Tod von Ehemann Kay zunichte gemacht. Sie übernimmt die künstlerische Leitung des Hauses und widmet sich dem Ensemble. Mit „Verfassungslos“, dem 60. Programm des Kom(m)ödchen, feiert Lore Lorentz im September 1993 erfolgreich Premiere. Die Presse bescheinigt ihr, ein Kabarettprogramm mit Ambitionen für eine Meisterklasse auf die Bühne gebracht zu haben. Mitten in den Vorbereitungen zu einem neuen Ensembleprogramm stirbt Lore Lorentz am 22. Februar 1994.

Zu den wohlklingenden Namen, die aus verschiedenen Ensembles hervorgegangen sind, gehören Hugo Egon Balder, Jochen Busse, Thomas Freitag, Frank Lüdecke, Mariele Millowitsch, Volker Pispers, Harald Schmidt, Michael Quast, Anka Zink u. v. a.

Schon mit Beginn der Herbstspielzeit 1993 betraut Lore Lorentz ihren Sohn Kay Sebastian mit der Geschäftsführung des Hauses. Mit ihm beginnt eine neue Ära. Nach der Übernahme ist Kay S. Lorentz auf der Suche nach frischen Impulsen für das Haus. Ihm muss der Spagat gelingen, an die politisch-literarische Tradition anzuknüpfen und eine zeitgemäße Form zu finden. Mit dem Duoprogramm „Faire Verlierer“, von und mit Frank Lüdecke, gelingt ein eindrucksvoller Neuanfang – leider kein wirtschaftlicher Erfolg.

1997

Im Jahre 1997 feiert das Kom(m)ödchen seinen 50. Geburtstag. 50 Kabarettisten treten ab Februar 1997 in 50 Wochen jeweils eine Woche auf. Die gesamte Kabarettprominenz gibt sich die Ehre. Inzwischen hat die Stadt Düsseldorf den öffentlichen Platz vor dem Theater längst in „Kay-und-Lore-Lorentz-Platz“ umbenannt und auch eine städtische Kollegschule trägt heute den Namen „Lore-Lorentz-Schule“.

1998

Im Sommer 1998 gelingt es mit Hilfe des erfahrenen Regisseurs und Schauspielers Horst-Gottfried Wagner (genannt Rufus), ein junges, dreiköpfiges Ensemble zusammenzustellen. Nicole Ankenbrand, Volker Diefes und Christian Ehring – alle südlich der dreißig – gehen mit großem Enthusiasmus ans Werk. Am 3. Oktober 1998 feiert das 64. Programm „Die letzten Tage von Erkrath“ Premiere. Die Presse bescheinigt Kay S. Lorentz einhellig, den Generationswechsel erfolgreich vollzogen zu haben, und es finden sich immer häufiger junge Gesichter im Publikum. Mit den Autoren Dr. Dietmar Jacobs, Martin Maier-Bode und Christian Ehring, der auch für die Musik verantwortlich zeichnet, hat sich ein höchst kreativer Pool um das Kom(m)ödchen gebildet. Rufus Wagner avanciert zum Hausregisseur und wird für viele Jahre zur künstlerischen Instanz für das Haus.

2002

Im Sommer 2002 werden wieder einmal Stühle gerückt. Christian Ehring macht solistisch weiter, Heiko Seidel komplettiert das Trio. Am 24. September 2002 erscheint „6. Tag, 2. Versuch“ (Regie und Text: Michael Ehnert). Es ist ein Weltrettungsprogramm über skrupellose Wissenschaftler, enthemmte Halbaffen, Ersatzteilkinder und weinerliche Profikiller. Die Traditionalisten im Publikum reagieren verwirrt. Das Stück verkauft sich bestens.

2003

Der Berliner Frank Lüdecke schreibt im Jahre 2003 mit dem Programm „kopfüber. Bunter Abend für Selbstmörder“ dem Kom(m)ödchen einen der bis dato größten Erfolge. Mit dem darauffolgenden Ensembleprogramm „Oktoberfest. Sechs Dosen Deutschland“ wagt Kay S. Lorentz ein neues Konzept. Sechs Autoren schreiben sehr unterschiedliche Episoden, die alle am Tag der deutschen Einheit spielen. Die Presse attestiert ein gelungenes Deutschlandpuzzle.

2006

Am 2. September 2006 hat das 73. Ensembleprogramm „Couch. Ein Heimatabend“ Premiere. Auf der Bühne stehen neben Heiko Seidel Neuzugang Maike Kühl und Christian Ehring, der nach einigen Jahren Solotätigkeit wieder zurückgefunden hat. Autoren sind der Grimmepreisträger Dr. Dietmar Jacobs und Christian Ehring. Regie führt erstmals Hans Holzbecher. Die „Couch“ avanciert zum Dauerbrenner, wird bis heute gespielt und immer wieder frisch aufgepolstert.

2009

Mit der Mischung aus politischer Satire, Theater und Sitcom und einem spielfreudigen, dynamischen Ensemble geht es 2009 weiter mit „Sushi. Ein Requiem“.

2011

Im November 2011 feiert „Freaks. Eine Abrechnung“ Premiere. Kühl, Seidel und Ehring verpassen schrägen Typen einen Erkenntniswert mit Spaßfaktor und Meta-Ebene.

2014

Alles anders ab Herbst 2014: Neben den bekannten Bühnenstars Maike Kühl und Heiko Seidel sind zwei neue Männer an Bord. Kay S. Lorentz hat entschieden, ein Viererensemble zu etablieren. Dieses wird vervollständigt durch den Schauspieler Daniel Graf sowie den Autor, Kabarettisten und Regisseur Martin Maier-Bode. Christian Ehring nimmt eine Auszeit und verabschiedet sich für die Produktion „Deutschland gucken“, die im Oktober eine umjubelte Premiere feiert.

2015

Irgendwann in 2015 kommt ein kabarettistisches Ausnahmetalent auf die Idee, historische Lieder, alle einst von Lore Lorentz gesungen, in einem neuen musikalischen Gewand zu präsentieren. Er findet in Kay S. Lorentz einen Verbündeten und die Produktion „Martin Zingsheim singt Lore Lorentz“ wird zu einem Juwel der Kom(m)ödchen-Geschichte.

Im Herbst 2015 bewegt sich mal was hinter den Kulissen: Elke Lorentz wird, ganz in der Familientradition, neben ihrem Ehemann Kay S. Lorentz zur gleichberechtigten Geschäftsführerin. Beide strampeln nun gemeinsam mit ihrem Team bis der Arzt kommt.

2017

Am 29. März ist das Kom(m)ödchen 70 geworden. Gefeiert wurde am 7.7.17. Es gab keine Festreden, sondern eine große Party.

Unter dem Motto „Mit Tempo 70“ präsentierte TV-Star und Ensemblemitglied Christian Ehring fünf Mal in einem Kurzprogramm die Geschichte des Hauses: kurz, knackig und lediglich unterstützt von einer matten Scheibe, die historische und aktuelle Schnipsel zeigte.

2017

Im Herbst 2017 crashen vier starke Charaktere in einem rasanten Ritt frontal aufeinander. „Irgendwas mit Menschen“ geht mit Maike Kühl, Martin Maier-Bode, Daniel Graf und Heiko Seidel an den Start. Hochkomisch und sehr politisch werden nicht nur die großen Utopien der Menschheit zerlegt, sondern auch die Niederungen der Politik und der eigenen Beziehungen ausgelotet.

2019

Was tun, wenn man ein Ensemble hat, das überbrodelt vor Spielfreude und Spaß an aktueller Satire? Natürlich spielen lassen. Und so gibt es seit Juni ein kleines flottes Beiboot „Quickies. Schnelle Nummern zur Lage der Nation“. Ein wilder Abend mit kleinen, witzigen, schrägen, abgedrehten und scharfen Nummern.

2021

Nach einjähriger Corona-Zwangspause geht das Kom(m)ödchen seit Mai mit „Crash. Ein Drama in vier Fenstern“ neue Wege: Ein Programm, das erstmalig live auf der Bühne und im Stream zu sehen ist.
Vier Geschwister, eine Videokonferenz und ein kleiner Anlass: Ein Geschenk für die gemeinsamen Eltern soll organisiert werden. Doch was wie eine leichte Aufgabe klingt, entwickelt sich im neuen Kom(m)ödchen-Programm zum rasanten, aktuellen, musikalischen und urkomischen Konfrontationskurs.

29. März 2022

75 Jahre gibt es das Kom(m)ödchen in dieser schönen Stadt, ohne Unterbrechung und ohne institutionelle, öffentliche Subventionen. Das bedeutet, niemand anderer als das Publikum, die Düsseldorfer und angrenzende Gemeinden – haben diesen Laden und sein Leben bzw. Überleben möglich gemacht.

2022

Was für Zeiten! Gewissheiten gehen dahin, Kriege und Krisen bestimmen unsere Welt.

Mit „Bulli. Ein Sommermärchen“ nimmt das Kom(m)ödchen die Zuschauer mit auf eine Reise. Eine Reise zu den Träumen und Idealen, die eine Gesellschaft haben kann und zu dem, was am Ende aus diesen Träumen wird.

Die kbar

Die k bar im Theaterfoyer ist eine Stunde vor Vorstellungsbeginn für Sie geöffnet. Hier können Sie den Abend einläuten und auch nach der Vorstellung ausklingen lassen.